Sonntag, 7. September 2014

Die Arbeit

Ich muss sagen, dass ich sehr rücksichtsvoll eingearbeitet wurde. Mir wurde alles in Ruhe gezeigt und versichert, dass ich mir nicht alles auf einmal merken muss.
Um halb 8 geht es los.
Der Stall hat einmal eine Kälber-Zone, dann Jungtiere und dazu die wirklichen Milchkühe (um die 55). Meine Aufgabe ist es, die Kühe in eine Zone zu treiben die ich dann absperre. Dann fange ich an den Stall sauber zu machen. Das dauert so um die halbe Stunde. Währenddessen fängt Bjotnai (der Mann von Gyda) an zu Melken. Wenn ich fertig bin mit dem Misten komme ich nach. Das Melken ist ziemlich einfach: es gibt einen abgesonderten "Raum" wo die Kühe hingehen, dann gibt es zwei Gänge wo pro Gang je 5 Kühe reingehen. Mann macht per Hand die Schleusen auf und zu damit das Vieh an seinem Platz bleibt. Nachdem alle in ihren Boxen sind schnappe ich mir ein Tuch und säubere die Zitzen. Wenn alle glänzen, melke ich per Hand um zu testen ob auch alle ohne Probleme Milch geben. Wenn das der Fall ist kommt die Maschine die an die Zitzen geführt wird. Wenn der Euter leer ist geht die Maschine von alleine weg und ich desinfiziere den Euter mit einer Jodlösung. Tada! 
Wenn alle Kühe fertig sind, säubere ich noch die Melkanlage und wir sind "Buen" (Fertig). Zum Schluss werden noch die Kälber gefüttert und die Lappen in die Waschmaschine gesteckt. 
Gyda und Gudrun bei der Arbeit

Um 10 gibt es dann ein gemeinsames Frühstück. Es folgt eine "flexible Arbeitszeit" in der ich Sachen erledige, die gerade Anfallen (z.B. Auto putzen, Pferdezäune aufstellen ...) Um ca. 13 Uhr gibt es Mittagessen. Zwischen diesem und der Kaffeezeit habe ich einen Leerlauf. Dann fangen wir um 17:30 wieder mit dem Melken an - ein ewiger Kreislauf.

Natürlich werden nicht alle Tiere gemolken... Deswegen musste gestern das Fleisch, welches vom Schlachter abgeholt wurde, sortiert und geschnitten werden. Obwohl das eine Menge Arbeit ist, zahlt sie sich definitiv aus! An super leckeren Fleisch mangelt es hier nirgends. Generell wird hier sehr viel selbstgemacht, wie Marmelade oder Knäckebrot ähnliche Knusper...dinger. Wir haben für nächste Woche traditionelles Gebäck gebacken: Kleina. Das schmeckt so ähnlich wie Krapfen. 
In meiner Freizeit habe ich noch eine Tour auf den Berg über unsere Farm Skipholt gemacht. Eigentlich wollte ich zum Gletscherfluss... aber ich habe leider die falsche Richtung eingeschlagen, und da es hier keine Wanderwege gibt, bin ich wieder zurück gelaufen bevor ich mich VERlaufen konnte. Aber den Gletscher habe ich zu mindestens sehen können. 

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