Wie gesagt fuhr ich mit anderen 40 Austauschschülern am Donnerstag los. Nach Colorado Springs. Um 7 Uhr waren wir abfahrt bereit, luden unser Gepäck ein (P und ich teilten uns mein roten, kleinen Koffer: und es ausreichend!). Zuerst fuhren wir zum
Stanley Hotel. Auch bekannt aus "The Shinning". Nur weiß keiner das 0 Szenen dort gedreht wurden! Deshalb habe ich das auch gar nicht wieder erkannt. Wir machten eine Geistertour, die war wirklich Interessant! Ich glaube an manchen Geschichten ist schon etwas dran. Das Hotel an sich ist auch wirklich schön! Man kann über ganz Estes Park sehen und von innen ist es wie sich ein Luxus Hotel in den Bergen wünscht. Wir blieben dort aber nicht lange, das ganze Wochenende über hatten wir ein sehr volles Programm! Und ich kann mich auch nur dank der vielen Fotos an die Reihenfolge unserer Stopps erinnern. Ein Besuch im
celestial seasonings tea folgte. Wir durften die Fabrik erkunden. Es ist die einzigste wo dieser Tee hergestellt wird. Und es roch sooooo gut!
Als nächstes kam die Miene. Wir waren so hoch oben in den Bergen, das es geschneit hat! Und das komischste war, das manche Schüler noch nie zuvor Schnee gesehen haben. Die waren richtig aus dem Häuschen! Ich kann mir das gar nicht vorstellen mit ca. 16 Jahren zum ersten Mal Schnee zu sehen!
Auf jeden Fall war die Miene wirklich ... kalt, dunkel und voller Steine. Ich weiß nicht, ich habe gedacht es würde spannender sein. Unser Tourguide war aber lustig. In der ganzen Miene waren tote Puppen verteilt und zu jeder hatte er für Kinder eine abschreckende Geschichte. Wie "oh, dieser junge Mann hat sich mit der falschen Frau eingelassen", "tja, und dieser Herr rauchte schon mit 11 Jahren" oder "wenn man zu viel trinkt, endet man wie mein Freund Gerd in dieser Ecke".
Ich habe aber 2 Steine aus der Miene mitgehen lassen (pssssssssssssst!) und sie im Auto auf Gold untersucht, leider kein Erfolg. Das war auch schon der letzte Stop für den ersten Tag. Wir checkten im Hotel ein und verbrachten den Rest des Abends im Pool.
Der ersten Stopp des nächsten Tages war das
Natur- und Wissenschaftsmuseum in Denver. Dort hatten wir zum Glück soviel Zeit, uns wirklich alles anzuschauen. Das Highlight haben P und ich auf der Dachterasse gefunden. Als wir zusammen Gemälde anschauten, kam nämlich ein Mann zu uns und gab uns den Tipp zur Dachterasse zu fahren (mit dem Aufzug versteht sich). Als wir ankamen war nur eine Familie dort und die Sonne schien so schön! Aber das eigentliche Highlight war der Student, der die Sonne filmte. Und wir durften auch mal durchs Teleskop schauen! Das war echt super! Und da es wie gesagt in den Bergen geschneit hatte, hatten wir einen wunderschönen Blick.
Es folgte freie Zeit in der Innenstadt von Denver: das Hardrockcafé-shirt für Axel ist schon im Koffer! Für eine Staatshauptstadt ist Denver wirklich nicht groß. Ich glaube deswegen mag ich die Stadt auch so! Man verliert sich nicht so leicht und hat die Umgebung jede Zeit im Überblick. Zum Shoppen ist es ein Traum! Auf der berühmten 16 Str Mall fahren Busse jede 5 Minuten die Straße rauf und runter um die Personen umsonst zu transportieren. Ich habe zum Glück eine Hose gefunden! Das ist hier echt eine Qual. Ich habe schon in Deutschland 16 Jahre gebraucht, das ich am besten Hosen bei Zara kaufe. Und hier kommt noch dazu, das fast alle Schlaghosen tragen. Und wenn es dann mal Röhren gibt, dann sind die wirklich kurz!
Aber wie gesagt, jetzt habe ich eine gefunden.
Der letzte Stopp des Tages war das
Denver Aquarium. Da ich aber schon in so viele Sealives ect. war, war das jetzt nicht wirklich so spannend für mich. Aber ein Mädchen, Lina aus Vietnam, konnte sich gar nicht halten. Sie war so fasziniert das sie in einer Röhre stehen konnte, und ein Hai über sie herschwamm. Echt süß! Das einzigst' wirklich tolle war, das man Rochen streicheln konnte. Ich glaube das habe ich in Florida schon mal gemacht, wenn ich mich richtig erinnere, aber das ist schon lange her! Sie fühlen sie so glitschig und weich zugleich an! Ich glaube, genauso fühlen sich Delfine an...
Und dann ging es auch wieder in ein anderes Hotel. Ein Mädchen, Hebail aus der Türkei, wurde 16. Deswegen gab es eine kleine Geburtstagsparty für sie.
Am nächsten Morgen ging es viel zu früh los! Ab nach
Pikes Peak. Und dort oben war ein richtiger Schneesturm! Wir fuhren mit der Bahn hoch oben in die Berge rein, eine richtige Traumschnee-Landschaft! Leider konnten wir nicht rausgehen, weil zu viel Schnee lag. Es war ein total komisches Gefühl den Schnee zu fühlen und zu riechen, weil es vor einer Woche noch so heiß war, das man am liebsten nur im Bikini herum gelaufen wäre. Wir verbrachten unseren Mittag in der Stadt unterhalb der Bahn. Ich aß dort mit einer kleinen Gruppe in einem Restaurant zu Mittag, ich habe noch nie so oft außerhalb gegessen wie hier in Amerika! Ich hatte eine Linsensuppe die zwar nicht mit der von Oma mithalten kann, aber schon sehr lecker war. Und ich brauchte wirkich was warmes, da meine einzigsten Schuhe hier aus Stoff, und dementsprechend nicht so Schnee resistend sind!
Bevor dem besten Abendessen im Golden Corell (All you can eat für 10$ mit einem riesen Buffet), machten wir in beim
Olympic Training Center halt. Es ist das eine von 2 Training Center in den USA. Leider bin ich schon zu alt um Eiskunstläuferin zu werden. Zu schade.
Der letzte Tag war wie die anderen einfach Klasse. Wir fingen mit den
Cave of the Winds an. Die Tour war wirklich genial! Wir wurden durch den ganzen Berg geführt, durch jede schmale Nische gescheucht und tausende, verwirrende Gänge entlang geleitet. In einem Raum schaltete der Leiter das Licht aus und machte nur ein Feuerzeug an um uns zu zeigen, in welchem Licht die Touren vor 100 Jahren geleitet wurde. Und schließlich ganz aus! Das war wirklich verrückt noch nicht einmal einen winzigen Schatten zu sehen.
Bei unserem nächsten Stopp war ich schon mal. The Garden of Gods. Doch diesmal hatten wir die Möglichkeit umherzulaufen. Es ist wirklich wie ein Garten von Gott! Und da die Sonne so stark gescheint hat, war es auch angenehmes T-Shirt-Wetter. Und wirklich jedes zweite Mal, wenn ich Passanten frag ob sie ein Foto für mich machen können, können sie deutsch sprechen, haben irgendwie Wurzeln in Deutschland oder haben dort gearbeitet, können aber nur Schnitzel oder Bier sagen.
Deutschand ist hier wirklich gut vertreten!
Bevor es zurück nach Greeley ging, machte wir noch einen Stopp bei der
Airforce Academy. Die Akademie ist gigantisch! Die Cafeteria kann allein 6.000 Menschen fassen! Dann gibt es noch 4 verschiedene Kirchen, ein riesen Campus mit Wohnungen und Klassenräumen und natürlich Trainings- und Sportplätze. Und das lustige ist, das der erste Schuljahrgang, nie gehen darf. Sie müssen immer den weißen Steinen folgen und immer joggen! Wir haben das eine Zeit lang beobachtet, ich käme mir so doof vor! Und immer wenn sie einem höheren Jahrgang begegnen müssen sie stoppen und ihr Anliegen sagen. Weiter dürfen sie am Esstisch die Älteren fragen, wenn sie ihren Kopf bewegen wollen. Dazu kommt, das sie bis Weihnachten in ihrem Zimmer keine persönlichen Gegenstände haben dürfen. Das wäre echt nichts für mich!
Ja. Das war das Wochenende. Es war sehr anstrengend, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Ich habe so viele nette Leute kennen gelernt, und ich hatte mal endlich wieder richtig Spaß! Außerdem verstehen die Europäer auch meinen Humor und Witze, die Ami's haben es nicht so mit Ironie oder Sarkasmus...
Am meisten freue ich mich Rolinde (aus der Nähe von Amsterdam) nnd Josi (Hamburg) besser kennen gelernt zu haben. Wir hatten wirklich eine schöne Zeit. Leider werde ich sie nicht so schnell wieder sehen! Aber wir planen schon fleißig unseren Trip zum nächsten Oktoberfest.
Und jetzt kommt noch die Kirsche für den Milchshake: Vielleicht fahren P und ich nächstes Wochenende nach Nebraska!!!!! Ich hoffe das klappt!
Auch wenn ich morgen in meinem College-Trigonometrie-Test-ohne-Taschenrechner durchfallen werde könnte es mir momentan nicht besser gehen!
XOXO, July